„Kunst“ – oder wie Männer miteinander umgehen Das Stück heißt „Kunst“. Es stammt von Yasmina Reza, der französischen Dramatikerin, die so leichte Komödien schreibt, dass man gar nicht merkt, wie schwer sie sind und wie sie die Welt verändern. In „Kunst“ „brennt“ ein rein weißes Bild (1,20 x 1,60 Meter groß) ein Loch in die Welt, das drei Männer, Marc (Luftfahrtingenieur), Serge (Hautarzt) und Yvan (Papierhändler) verschluckt, beziehungsweise deren Beziehung. Seitdem ist dieses weiße Bild das berühmteste, monochrome Malmachwerk der Theatergeschichte. Es geht in „Kunst“ nicht um Kunst.
Es geht um eine Welt, wo eine weiße Fläche von 1,20 x 1,60 Meter, die Serge für 200000 Francs gekauft hat, eine Welt aus Freundschaft, Liebe und Vertrauen ins Chaos stürzt. Dies führt zu Schlägereien, Weinkrämpfen, Wutausbrüchen („Für diese Scheiße hast du 100000 bezahlt?“), gegenseitigem Ehefrauenschlechtmachen („Du sprichst nur deshalb von Paula, einer Frau, die mein Leben teilt, in diesen unerträglichen Worten, weil du die Art, wie sie den Zigarettenrauch verscheucht, missbilligst?“) und einem womöglich geplatzten Trommelfell. Die etwa 25 Besucher im Rössli waren begeistert von diesem köstlichen Theaterstück und von den Schauspielern Dietrich Schultz (Serge), Krishan Krone (Ivan) und Marco Badilatti (Marc). Vortrag Erich Gysling am Donnerstag 29. OktoberNach einer kurzen Einführung durch Kathrin Bischofberger und durch Gemeindepräsident Urs Roth warteten gut 250 Besucher auf die Ausführungen von Erich Gysling. Ganz in der Manier des erfahrenen Journalisten fasste er in rund 45 Minuten zusammen, wie es zur aktuellen Situation im Nahen Osten und den Flüchtlingsströmen nach Europa kam. Er erklärte, dass der Arabische Frühling – oder die Arabellion, wie er sie lieber nennt – Hauptgrund für die heutigen Unruhen gewesen sei. Er nahm auch die USA mit ihrem Einmarsch in den Irak im Jahr 2003 in die Verantwortung. „Diese Intervention war der Hauptgrund für die rapide Ausbreitung des Islamischen Staates“. Kritisiert wurden auch all jene Staaten, die den Krieg direkt oder indirekt finanzieren. Syrien hat übrigens keine einzige Waffenfabrik. Verschiedene Länder heizen den Krieg aus Eigeninteresse an. Stichwort: „Geld und Macht regiert die Welt“.
Das zweite grosse Thema war die Religion. Gysling betonte, dass radikale Gruppierungen in der Minderheit sind. 99% der Muslime sind gemässigt. Es sei heute äusserst schwierig, mit Muslimen einen Dialog über Religion zu führen. „Den Koran zu lesen, ist einfach. Ihn zu verstehen ist um ein Ungleiches schwieriger“. Der christliche Glaube hat sich im Laufe der 2000 Jahre verändert. (Reformation, Aufklärung etc.). Der Koran hingegen ist vollkommen statisch; Aenderungen sind absolut unmöglich, was aber von den Muslimen akzeptiert wird. Die kritischste Frage aus dem Publikum lautete: «Was passiert, wenn sehr viele Muslime in die Schweiz kommen? Entsteht dann eine Parallelgesellschaft? Gysling antwortete: „Wer zu uns kommt, der muss unsere primären Grundwerte akzeptieren“. Es war eindrücklich, wie Gysling es schaffte, in so kurzer Zeit so viele Informationen verständlich zu vermitteln. Die anschliessende Diskussion blieb jederzeit sachlich; negative Stimmen blieben gänzlich aus. à Ein toller Anlass Ammler Herbstmarkt 2015Früh am Morgen des 10. Oktober 2015 war es noch schön, dann kam aber der Nebel. Es wurde ungemütlicher und kälter. Die Bratwürste und Servelats verkauften sich wie immer sehr gut, nicht aber die Getränke. Die feinen Säfte und Duftkissen von Erika fanden regen Absatz wie auf das neue vereinfachte Mühle Spiel, das Mia mitbrachte. Der Umsatz von gut Fr. 800.- ist prima, oder?
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