Die Geschichte und Entwicklung des Fli in einem BildervortragNach zweimaligem Verschieben war es endlich so weit: Rösli Ackermann, Präsidentin von Kultur Amden und zugleich Referentin, durfte rund siebzig erwartungsvolle Gäste in der Speerhalle in Weesen begrüssen; erfreulich viele unter ihnen aus dem Fli Amden. Dessen Geschichte erwachte im folgenden Vortrag zum Leben, reich illustriert mit Dokumenten aus Archiven und Zeitungen, mit Bildern aus alter und neuer Zeit, mit Übersichtstabellen und -karten, und immer wieder gespickt mit Erinnerungen von Zeitgenossen aus dem Fli.
Die Zuhörer erfuhren, dass «Fli» das keltisch-römische Wort für «Ebene oder Ebnet» ist, und dass es unter dem Namen «Flia» erstmals in einer Besitzurkunde des Damenstifts Schänis erwähnt wurde. Dieses Kloster (814-1811), im Mittelalter kirchliches, wirtschaftliches und gesellschaftliches Zentrum des Gasterlandes, war Grundeigentümerin des Flyhofs, dem Landwirtschaftsbetrieb, der das ganze Grundstück östlich des Flibachs umfasste. Dies führte zur späteren Kirchengenössigkeit der Bewohner zu Amden und dazu, dass das Gebiet 1815 der Gemeinde Amden zugeteilt worden ist. Die Geschichte der Gasthäuser und Gewerbebetriebe erzählt vor allem die Geschichte der Menschen im Fli, der Flianer, welche im Sog der politischen und wirtschaftlichen Ereignisse und der technischen Errungenschaften die Landschaft im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts prägten. Der aufmerksame Gang durchs Quartier führt an historischen Gebäuden vorbei, und Namen wie Sagebach und Sägeweg, Mülistrasse und Berolinastrasse erinnern an Früher. Immer schneller drehte sich das Rad der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Die zunehmende Mobilität und das Näherrücken zur Stadt beschleunigte die Bautätigkeit und das Wachstum der Bevölkerung – auch im Fli, wie die Statistik eindrücklich demonstriert. Der bäuerliche, etwas «verschlafene» Weiler, früher im Schatten des Weltkurortes Weesen gelegen, entwickelte sich zum heute durchaus ebenbürtigen, dicht besiedelten Seequartier der Gemeinde Amden. «Es ist zu hoffen, dass dieses auch in Zukunft in seiner mediterranen Schönheit und Lebensqualität erhalten bleibt!» dies der Wunsch der Referentin zum Abschluss. Vorschau: Im 1. Quartal 2022 ist der 2. Teil der Fligeschichte geplant mit den Themen Verkehrswege zu Land und zu Wasser, Strassenbau, Naturkatastrophen und Steinbrüche. |
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November 2024
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