Amden erlebt einen literarisch-theatralischen Abend: Der Untergang des DelphinAmden wurde am 23. November Schauplatz eines bewegenden Konzertabends: Das Glauser Quintett inszenierte Emil Zopfis Roman «Der Untergang des Delphin» als packendes Musiktheater über das Schiffsunglück auf dem Walensee.
Von Thomas Exposito Amden wurde am vorletzten Samstag im November zum Treffpunkt für Kulturinteressierte. Das Glauser Quintett führte erstmals in Amden das literarisch-musikalische Konzert «Der Untergang des Delphin» auf. Auf Grundlage von Emil Zopfis Roman erlebte das Publikum eine eindrucksvolle Inszenierung des historischen Schiffsunglücks von 1850, das sich vor der Betliser Bucht auf dem Walensee ereignete. Die Kombination aus Schauspiel, Musik und Erzählung schuf eine spannende Inszenierung, die das dramatische Schicksal der Passagiere und Besatzung des Dampfers «Delphin» eindrucksvoll erzählte. Ein Schicksalsschlag auf dem Walensee Der historische Roman von Emil Zopfi beschreibt die tragischen Ereignisse einer stürmischen Dezembernacht im Jahr 1850, als der Dampfer «Delphin» mit 13 Menschen an Bord unterging. Zopfi verbindet historische Fakten mit fiktionalen Elementen und gibt Einblicke in das Leben und die Hoffnungen der Passagiere. Das Postschiff war Teil der Handelsroute, die die Zentren der Seidenindustrie in der Lombardei mit Zürich und Süddeutschland verband. Mit dokumentarischer Präzision und literarischer Dramatik wird die Katastrophe geschildert. Eine einzigartige Inszenierung Das Glauser Quintett, bestehend aus Markus Keller, Daniel R. Schneider und Martin Schumacher, brachte diese dramatische Geschichte auf die Bühne. Markus Keller, bekannt für seine Vielseitigkeit, führte als Schauspieler und Erzähler durch den Abend. Mit nur einer Holzbank als Requisite schlüpfte er in die Rollen der verschiedenen Charaktere und erweckte die Geschichten der Passagiere und der Besatzung zum Leben. Seine Darbietung mit humorvollen Anekdoten und emotionaler Tiefe, zog das Publikum in den Bann. Die musikalische Untermalung von Daniel R. Schneider und Martin Schumacher unterstrich die Atmosphäre des Abends. Der eigens komponierte Soundtrack kombinierte Klavier, Klarinetten, Akkordeon und sogar eine Mini-Drehorgel, um die wechselnden Stimmungen des Abends zu untermalen. Vom knirschenden Stampfen der Dampfmaschinen bis zu den ruhigen, melancholischen Tönen, die den Untergang des Schiffs begleiteten, war die Musik perfekt abgestimmt. Besonders hervorzuheben ist das Glasspiel, das eine einzigartige Klangwelt schuf und die dramatische Stimmung verstärkte. Dramatik und Poesie auf der Bühne Die Inszenierung begann mit der verspäteten Abfahrt des Dampfers, begleitet von lebhaften Gesprächen und Träumen der Passagiere. Markus Keller brachte den hochnäsigen italienischen Industriellen ebenso glaubwürdig auf die Bühne wie den besorgten Schirmflicker aus dem Toggenburg. Die Geschichte steigerte sich in ihrer Dramatik, als der Sturm auf dem Walensee das Schicksal der Menschen besiegelte. Mit eindringlichen Szenen und einer packenden Erzählung wurde das Publikum Zeuge der letzten Momente des «Delphin». Das Publikum in Amden zeigte sich beeindruckt von der perfekten Symbiose aus Musik und Schauspiel. Die Inszenierung, die ohne opulente Bühnenbilder auskam, überzeugte durch ihre emotionale Kraft und den Fokus auf die Geschichten der Menschen. Die abschliessenden ruhigen Töne liessen den Abend besinnlich ausklingen und regten zum Nachdenken an. Ein einschneidendes Ereignis der Geschichte des Walensees wurde lebendig und machte das Schicksal der Delphin-Passagiere greifbar. Bei der Begegnung mit dem Wolf: Auf keinen Fall davonrennenZu einem Rundgang im Arvenbüel mit Wildhüter Benedikt Jöhl hatte der Verein Kultur Amden eingeladen. Die interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfuhren viel Wissenswertes über die Aufgaben des Wildhüters und die Situation der Wildtiere in unserer Region. Auch das Thema Wolf kam zur Sprache.
Von Urs Roth Wildhüter Beni Jöhl startete den Rundgang mit einem Informationsblock im «Chapfstall». Er informierte kurz über die Aufgaben des Wildhüters ganz allgemein. Es sind dies grob gesagt die Beobachtung und der Schutz des Lebensraums für die Wildtiere, der Lebensgemeinschaften und der Wildbestände, die Kontrolle der Jagd, die Regulierung von Wildtieren in dringenden Fällen sowie Beratung und Öffentlichkeitsarbeit. Den Beruf des Wildhüters gebe es seit 1875, als in der Schweiz die Wildtiere praktisch ausgerottet waren. Der Aufsichtskreis von Beni Jöhl umfasst das gesamte Linthgebiet plus einen Teil des Toggenburgs und ist rund 300 Quadratkilometer gross. Eine Besonderheit sei, so Beni Jöhl, dass er gleich an zwei Seen anstosse, nämlich den Walensee und den Zürichsee. Dass der Lebensraum der Wildtiere auch der Lebensraum des Menschen ist, erläuterte er anhand eines Fotos aus dem Baugebiet. Wildtiere leben nicht nur in den Wäldern, sondern auch im Siedlungsgebiet. In seinen weiteren Ausführungen kam Beni Jöhl auf Aktuelles und auf besondere Begebenheiten in seinem Wirkungsfeld zu sprechen. Aus dem Alltag des Wildhüters In Bezug auf das Steinwild im Speer betitelte er das entsprechende Foto mit «Die Hoffnung stirbt zuletzt». Zwei Geissen könne man dort zurzeit feststellen, doch es fehle der Steinbock, um die Population zu gewährleisten. Dass unterschiedliche Interessen aufeinanderprallen, zeige sich bei den Gämsen auf dem Ricken. Diese seien nicht bei allen willkommen, machen sie doch der Landschaft arg zu schaffen. Druck auf die Wildtiere entstünden unter anderem durch wildes Campieren im Wald oder in Waldnähe. In einem konkreten Fall habe er eine Person wegweisen müssen, die der Anordnung dann zwar Folge geleistet habe, aber allerlei Gerümpel zurückgelassen habe, das er dann habe wegschaffen müssen. In den letzten zehn Jahren seien verschiedene neue Arten in den Fokus gerückt, so zum Beispiel die Graugänse und der Biber. Ein nicht alltägliches Erlebnis schilderte Beni Jöhl, als er in Nesslau einen Biber aus einer Kläranlage befreien musste, der sich dorthin verirrt hatte. Zum Thema Luchs stellte Beni Jöhl fest: «Dem Luchs geht es heute gut». Dies nachdem er vor 25 Jahren, als er im Kanton St.Gallen ausgewildert wurde, grossen Widerstand erfuhr. «Die Region Amden/Weesen/Schänis hat wohl die grösste Luchsdichte im Kanton.» Sorgen mache dem Luchs allerdings eine Krankheit, die seine Fruchtbarkeit beeinträchtige. Je mehr der Mensch sein Tätigkeitsfeld ausweitet und die Natur in Anspruch nimmt, desto schwieriger wird es für die Wildtiere. Deshalb der Appell des Wildhüters am Schluss seines Infoblocks im Chapfstall: «Vor allem die Nacht gehört der Natur uns seinen Bewohnern!» Der Einfluss von Windenergie Für den Rundgang im Freien führte Beni Jöhl die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Aussichtspunkt Chapf und erläuterte die Situation sowohl in der Linthebene als auch am Ammler Berg. Auch hier war von Druck auf die Wildtiere zu hören, verursacht zum Beispiel durch die Autobahn. Nicht erstaunlich, dass hier, mit Blick auf die Linthebene, die Frage nach den Folgen von Windrädern für die Wildtiere auftauchte. «Eine schwierige Frage», so die Antwort von Beni Jöhl. Und diplomatisch fügte er hinzu: «Auch der Wildhüter braucht Strom in seinem Alltag, wie ihr alle auch». Dass der Wolf die Menschen beschäftigt, zeigte sich an der Frage einer Anwesenden: «Wie soll ich mich verhalten, wenn ich einem Wolf begegne?» «Auf keinen Fall davonrennen», so die Antwort. «Wenn du die Flucht ergreifst, könnte er dich als Beute betrachten». Schimpfen mit ihn soll man, in wegweisen. Und Beni Jöhl relativiert: «Meine Angst, einem unbegleiteten, nicht sozialisierten Hund zu begegnen, dessen Meister ihn möglicherweise schlecht behandelt, ist viel grösser, als einen Wolf anzutreffen. «Einstein» erledigt seine Aufgabe Den Abschuss des Anlasses machte «Einstein», der Hund von Beni Jöhl. Er erhielt die Aufgabe, eine erlegte Ente aufzuspüren. Artig folgte er einer Spur, jagte dann aber wie wild auf der Wiese beim Chapf umher. Er kam gar nahe an eine gefährliche Absturzstelle, so dass ihn sein Meister mit lautem Kommando zurückrufen musste. («Eine heikle Situation», sagte Beni Jöhl später.). Man bekam den Eindruck, der Hund könne die Aufgabe kaum erfüllen. Aber weit gefehlt: Schliesslich fand er doch die richtige Stelle und brachte seinem Meister die Beute. Sein Lohn: Applaus von den Anwesenden und überschwängliche Liebkosungen von seinem Meister. RagARTz wird lila Wir liessen uns unter kundiger Führung von den rund 80 teilnehmenden Künstler:innen und deren Schaffen faszinieren. Die beträchtliche Anzahl eindrücklicher Werke forderte natürlich dazu auf, die weitläufige Ausstellung in und um Bad Ragaz mehrmals zu besuchen.
Von Erika Schärer Die Triennale 2024 stand symbolisch unter der Farbe Lila und dem Hühnervogel. Der Hahn kräht frühmorgens und begrüsst damit den neuen Tag. Daher gilt er als Symbol der Wachsamkeit und als Licht in der Dunkelheit. Das Huhn wiederum steht für die Tugend der Beharrlichkeit. Die Mauer Klaus Schultze (1927) gilt als einer der wichtigsten Keramik-Künstler der Gegenwart. Er und die bekannte Keramikerin Nica Haug (1958) waren zusammen mit dem Werk «Die Mauer» präsent. Das Werk der beiden ist von liebevoller, verspielter und kluger Poesie beseelt. In ihrer unverwechselbaren Bildsprache erzählen die in Keramik auf den skulpturalen Träger aufgebrachten, farbenfrohen, kubischen Motive Geschichten von Zweisamkeit, Einsamkeit und gesellschaftlichem Miteinander in einer stets komplexer und grauer werdenden Lebenswelt. Drei Frauen des Schicksals Die Werke des 1982 im Südtirol geborenen Bildhauers Matthias Sieff zogen uns bereits durch ihre monumentale Grösse in ihren Bann. «Der Faden des Schicksals» besteht aus den drei Figuren «Cloto», «Lachesi» und «Atropo», deren Namen der griechischen Mythologie entnommen sind. Die drei Schicksalsgöttinnen treten erstmals in der nachhomerischen Literatur in der genannten Trias auf: Klotho, die jüngste der Moiren, ist die Spinnerin des Lebensfadens. Lachesis, die mittlere, ist die Zuteilerin, die den Lebensfaden bemisst. Der ältesten Schwester, Atropos, fällt die Aufgabe zu, den Faden des Lebens letztendlich wieder zu durchtrennen. Die lebensspendende «Cloto» erscheint in kraftvollem Rot, während das zarte Lila der «Lachesi» die Emotionen symbolisiert, die Menschen im Laufe ihres Lebens erfahren. Das Violett der «Atropo» verweist auf das Geheimnis, das am Ende eines jeden Lebens steht. Bronze-Skulpturen Die kubisch anmutenden, lebensgrossen Bronze-Skulpturen von Andreas Rimpel wirkten auf uns in besonderer Weise tief bewegend. So kantig sie auch sind, man möchte sie fast beschützend umarmen. Andreas Rimpel wurde 1957 in Aschaffenburg geboren. Vor seiner künstlerischen Laufbahn war er in der Metallindustrie tätig. Seine handwerklich-technische Begabung nutzt er nun im künstlerischen Bereich und beschreitet mit seinen Skulpturen einen ähnlichen Weg wie in seinem früheren Berufsleben. Andreas Rimpels Werke basieren auf der Beobachtung von Menschen, die sich in besonderen, zuweilen exponierten Lebenssituationen befinden. Die existenzielle Befindlichkeit und die Verletzlichkeit des Menschen werden nahezu physisch spürbar. Römische Reihe mit sieben Skulpturen Bei der Installation «Römische Reihe», die sich aus sieben Skulpturen zusammensetzt, handelt es sich um die Inszenierung einer zufälligen Begegnung. Jede Skulptur umgibt eine eigene Aura von mutiger, nachdenklicher, träumender, freudiger, verwegener oder liebevoller Anmutung. Durch die rotierende Beweglichkeit der Köpfe wird eine Interaktion untereinander möglich. Dies zeigt die beinahe komödiantische Wechselhaftigkeit und Voraussehbarkeit der Menschheit im allumfassenden Universum. Martin Wiese, 1958 geboren, studierte zuerst Architektur. Die Meisterausbildung zum Steinbildhauer erfolgte in Freiburg im Breisgau. Liegender Elefant mit Kind Tief in sich selbst und in die Harmonie der Situation versunken, kniet ein Kind vor einem vor ihm liegenden Elefanten und liest ihm aus einem Buch vor. Die skulpturale Umsetzung ist eine mächtige Metapher für den Respekt vor der Natur und den Tieren und soll zugleich ein Verweis darauf sein, dass kommende Generationen die Welt in eine positivere Zukunft führen können. Die Werke des weltbekannten, 1968 geborenen italienischen Künstlers Stefano Bombardieri beeindrucken bereits durch ihre monumentale Grösse. Das hieraus resultierende Überraschungsmoment liess uns ausnahmslos verdutzt innehalten. Die Boule-Gruppe Christel Lechner (1947) aus Deutschland schafft seit 1998 lebensgrosse Skulpturen aus Beton. Die Darstellung des perfekt Unperfekten verleiht ihren «Alltagsmenschen» eine besondere Authentizität. Ihre Tochter Laura Lechner ist von Anfang an in die Entstehung involviert und prägt die Bildsprache der Skulpturen seit Jahren entscheidend mit. Christel und Laura Lechner sind mit der Installation «Die Boule-Gruppe» vertreten. Die elf Skulpturen stellen das Menschliche, das Verbindende und die Gemeinschaft in den Mittelpunkt. Die Inszenierung des Spiels erlaubt einen Rückzug aus Zeit und Raum und ermöglicht den Fokus auf das Hier und Jetzt sowie auf den nächsten Wurf. Die begehbare Installation lädt dazu ein, entweder unbeteiligt zu beobachten oder aktiv in die Gruppe einzutauchen. Die Skulpturen luden dazu ein, nicht nur bewundert, sondern auch erlebt zu werden. Wir sind begeistert, nachdenklich und glücklich über den unvergesslichen Tag in Bad Ragaz. Rembrandt und die Auferstehung ChristiDer Vortrag "Rembrandt und die Auferstehung Christi" bot den rund 20 anwesenden Kunst- und Kulturinteressierten einen tiefgehenden Einblick in das gleichnamige Werk Rembrandts aus dem Jahr 1630. Organisiert von Kultur Amden unter der Leitung von Harald Atmanspacher, wurde das Referat von dem Dominikanerpater und Kunstrestaurator Uwe Augustinus Vielhaber durchgeführt.
In seinem Vortrag ging Vielhaber auf die komplexe Symbolik und die kunsthistorische Bedeutung des Gemäldes ein. Vielhaber beleuchtete die Entstehungsgeschichte des Werkes, das in den Wirren des 30-jährigen Krieges und unter dem Patronat von Frederik Hendrik von Oranien entstand, und gab Einblicke in Rembrandts künstlerische Intentionen sowie die technischen Aspekte der Malerei. Der Vortrag erstreckte sich über verschiedene thematische Schwerpunkte – von der Bedeutung des Passionszyklus, über die kunsthistorische Einordnung Rembrandts in seiner Zeit, bis hin zu detaillierten Betrachtungen einzelner Bildelemente und ihrer theologischen Interpretationen. Vielhaber ging dabei auch auf die Rolle des Engels und die Darstellung Jesu als auferstandenen Christus ein, der nicht als triumphierender Held, sondern in seiner menschlichen Verwundbarkeit gezeigt wird. Ein besonderer Fokus lag auf der restauratorischen Perspektive, bei der Vielhaber die Techniken der Röntgen- und Infrarotuntersuchung erläuterte, die neue Einblicke in die unter den Farbschichten verborgenen Prozesse der Bildentstehung ermöglichen. Er zeigte auf, wie diese Methoden nicht nur zur Konservierung und Restaurierung von Kunstwerken beitragen, sondern auch deren kunsthistorische Einordnung und Interpretation bereichern können. Die Veranstaltung bot den Teilnehmern eine einzigartige Gelegenheit, die Tiefe von Rembrandts künstlerischem Genius und dessen Auseinandersetzung mit dem zentralen christlichen Mysterium der Auferstehung aus einer vielschichtigen Perspektive zu erfahren. Durch die Kombination aus kunsthistorischer Analyse und technischer Untersuchung wurden die Zuhörer in die Lage versetzt, das Werk Rembrandts und seine Bedeutung in einem neuen Licht zu sehen. Kathrin Hönegger und Leo Fürer erzählten aus ihrem LebenBei der Veranstaltung von "Amden persönlich", organisiert vom Verein Kultur Amden, standen Kathrin Hönegger und Leo Fürer im Mittelpunkt. Die von Sonja Hasler moderierte Diskussionsrunde zog etwa 150 Besucher an, die gespannt den Lebensgeschichten der beiden lokalen Persönlichkeiten lauschten. Die Veranstaltung bot einen persönlichen Einblick in die Karrieren und Privatleben von Fürer, einem langjährigen Arzt in Amden, und Hönegger, einer bekannten Journalistin und TV-Moderatorin. Kathrin Hönegger, die regelmässig für das Wissenschaftsmagazin Einstein vor der Kamera steht, teilte ihre Erfahrungen mit herausfordernden Drehs und ihre Entscheidung, heute bewusster Berufsrisiken zu wählen. Leo Fürer sprach über seinen intensiven Berufsalltag mit langen Arbeitszeiten und die Herausforderungen, die seine Rolle als Dorfarzt mit sich bringt. Besonders berührend waren seine Erzählungen aus seiner Zeit in der Entwicklungshilfe und die Adoption seiner vier Kinder aus Sri Lanka.
Die Zukunft der ärztlichen Versorgung in Amden wurde ebenfalls thematisiert, wobei Fürer die Dringlichkeit einer Nachfolgelösung für seine bald endende Karriere betonte. Die anwesenden Gäste und der Gemeinderat diskutierten mögliche Lösungen, darunter die Idee, eine neue Praxis in Weesen zu errichten, um die medizinische Versorgung in der Region sicherzustellen. Der Abend war nicht nur eine Gelegenheit für die Bewohner von Amden, mehr über zwei ihrer prominenten Mitbürger zu erfahren, sondern auch ein Forum, um wichtige lokale Anliegen, wie die Gesundheitsversorgung, öffentlich zu diskutieren. Der rege Austausch und die persönlichen Geschichten sorgten für einen inspirierenden und denkwürdigen Abend. Ein lebendiges Erlebnis: Ammler Krippe in AmdenBald wird die wunderschön gestaltete Krippe in der Galluskirche Geschichte sein und dann kreisen im Kopf vom kreativen, unermüdlichen Gestalter Rolf Böni bereits Gedanken um die nächste Krippe im Dezember 2024. Noch einmal geniessen wir an diesem Abend mit leuchtenden Augen still den Anblick der seit 1997 gesammelten, kunstvollen Holzfiguren, die zum Teil riesigen Wurzelstöcke und Bäume, kleinem blühenden, welche zusammen mit unzähligen, feinen Lichter eine überaus stimmige Atmosphäre ergeben. Bereits im Frühling begibt sich Rolf auf Entdeckungsreise und merkt sich, was passen könnte. Grosse Bäume und Wurzeln werden vor Ort zugeschnitten, damit diese ohne Beschädigungen in der Kirche später platziert werden können. Schwerstarbeit für Mensch und Transporter mit Kran. Zum Glück sind Familienmitglieder und Freunde bereit, abends und an Wochenenden tatkräftig mitzuhelfen. Mit der Natur im Einklang, so ist die Devise. Sowie beim Ernten der Naturmaterialien, sowie beim Rückbau wird sorgfältig darauf geachtet, dass die Natur in keiner Weise beschädigt wird. Im Dezember steht die Kirche ausschliesslich der Kreation der Krippe zur Verfügung. Mit liebevollen Feinarbeiten wird in der Adventszeit die nächste Krippe zum Erstrahlen gebracht. In dieser Zeit werden die Gottesdienste in der St.-Anna-Kapelle abgehalten, bis am Heiligabend das Geheimnis gelüftet wird. Diesmal war es die „Schönste“ sagen wir alle Jahre wieder.
Bericht von Erika Schärer Besuch und Führung der Läderach SchoggifabrikAm 25. November 2023 unternahmen wir, eine Gruppe von rund 30 Schokoladenenthusiasten aus Amden und Weesen, eine spannende Reise zur Läderach Fabrik in Bilten. Mit Fahrgemeinschaften machten wir uns um 11 Uhr auf den Weg, um in die Welt der Schokoladenherstellung einzutauchen. Im "House of Läderach" erwartete uns ein tiefgehender Einblick in den Schokoladenherstellungsprozess durch zwei exklusive Führungen. Besonders bereichernd war die Expertise und Begeisterung der Guides - eine der beiden Führungen stand unter der Leitung von Brigitte Wullschleger aus Amden.
Highlight des Besuchs war das Selbermachen von Schokolade sowie die Degustation verschiedener Schokoladensorten, bei der wir die geschmackliche Vielfalt je nach Herkunft der Kakaobohnen – von Trinidad bis Madagaskar – entdeckten. Dieser Ausflug bot uns nicht nur neue Erkenntnisse, sondern auch ein unvergessliches Erlebnis, das unsere Begeisterung für Schokolade neu entfachte. Ein Tag voller Entdeckungen und Genuss, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Ammler Herbstmark 2023 Alle unsere Wünsche gingen in Erfüllung. Das Wetter blieb trocken, im Gegensatz zum Vorjahr, wo es uns fast fortschwemmte. An dieser Stelle möchte ich den Helferinnen und Helfern am Stand Kultur Amden ein grosses Dankeschön für ihren unermüdlichen Einsatz aussprechen. Dank euch konnten wir hinter dem Grill so richtig Gas geben. Und dank des Erlöses von 150 feinen Grillwürsten und verschiedenster Getränke durften wir dem Verein KulturAmden einen guten Batzen in die Kasse übergeben.
Organisation und Text: Erika Schärer Fantastische Jahre: Führung im Freulerpalast Als Seidendruckerei 1937 gegründet, erlebte die Textildruckerei Mitlödi zwischen 1960 und 2000 fantastische Jahre. In einer Zeit, in der viele Schweizer Textildruckereien ihre Produktion einstellten, wurden im Glarner Dorf Mitlödi viele tausend Meter Luxusstoffe für die internationalen Haute-Couture-Häuser bedruckt. Modehäuser wie Yves Saint Laurent, Chanel, Ungaro und Givenchy statteten über viele Jahre ihre Sommer- und Winterkollektionen mit Stoffen aus Mitlödi aus. Erstmals wurden im Rahmen einer Ausstellung diese kostbaren Stoffe und die aus ihnen entstandenen Kleider, Kostüme und Foulards der großen Pariser Couturiers gezeigt. Sichtbar gemacht wurde die Produktionsstätte dieser letzten Glarner Textildruckerei durch die Fotografien von Volker Kreidler. Aufgenommen im Sommer 2020, beschreiben sie den Fabrikraum, in dem diese Stoffe entstanden. Wohl dem wunderschönen, warmen Baditag geschuldet, folgten lediglich 12 Personen der Einladung ins Landesmuseum Glarus. Doch wir genossen den spannenden Rückblick in fantastische Jahre mit einer fantastischen Führung in vollen Zügen.
Organisation: Erika Schärer / Text: Archiv Landesmuseum Glarus Kloster Rebberg Weesen: Abendliche Sommer-Exkursion, Führung mit dem Winzer Vom unteren Tor des wohl beschützten Rebbergs folgen wir dem leidenschaftlichen Winzer in vierter Generation, Valentin Violetti. Erfahren wir mehr über Pflege, Ernte und Behutsamkeit, welche den Rebsorten und dem Wein zukommt. Oberhalb des Klosters Maria Zuflucht, geschützt vom Chloschterwald, gedeihen die Weinreben am Südhang über dem Walensee unter besten Bedingungen. An diesem herrlichen Abend bestaunen wir zudem die atemberaubende Aussicht in die Bergwelt. Während des überaus steilen Aufstiegs wird klar, wie viel Willen und Kondition für die Bewirtschaftung des Rebbergs unabdingbar sind. Werden Vogelschutznetze eingesetzt, müssen nötige Massnahmen getroffen werden, damit diese nicht zu Fallen für Vögel und kleine Säugetiere werden. Die leuchtend blauen Seiten-Rebnetze haben sich bewährt, doch auch diese müssen regelmäßig auf Löcher sowie gefangene Tiere kontrolliert werden. Nach der Ernte werden die Netze schnellstens entfernt. Trotz ständiger Kontrolle haben zurzeit einige Rehe ein Schlupfloch gefunden, um an die wohlschmeckenden Blätter und Zweige der Reben zu gelangen. Um grössere Schäden zu vermeiden, müssen die Tiere unter Aufsicht des zuständigen Wildhüters mit Geduld und Ausdauer vertrieben werden. In der Höhe geniessen und degustieren wir mit dem Winzer einige der feinen, ehrlichen Violetti Weine. Durch das obere Tor verlassen über 20 interessierte Mitglieder diesen wahrlich zauberhaften Ort.
Organisation / Bericht: Erika Schärer |
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November 2024
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