Vortrag Erich Gysling am Donnerstag 29. OktoberNach einer kurzen Einführung durch Kathrin Bischofberger und durch Gemeindepräsident Urs Roth warteten gut 250 Besucher auf die Ausführungen von Erich Gysling. Ganz in der Manier des erfahrenen Journalisten fasste er in rund 45 Minuten zusammen, wie es zur aktuellen Situation im Nahen Osten und den Flüchtlingsströmen nach Europa kam. Er erklärte, dass der Arabische Frühling – oder die Arabellion, wie er sie lieber nennt – Hauptgrund für die heutigen Unruhen gewesen sei. Er nahm auch die USA mit ihrem Einmarsch in den Irak im Jahr 2003 in die Verantwortung. „Diese Intervention war der Hauptgrund für die rapide Ausbreitung des Islamischen Staates“. Kritisiert wurden auch all jene Staaten, die den Krieg direkt oder indirekt finanzieren. Syrien hat übrigens keine einzige Waffenfabrik. Verschiedene Länder heizen den Krieg aus Eigeninteresse an. Stichwort: „Geld und Macht regiert die Welt“.
Das zweite grosse Thema war die Religion. Gysling betonte, dass radikale Gruppierungen in der Minderheit sind. 99% der Muslime sind gemässigt. Es sei heute äusserst schwierig, mit Muslimen einen Dialog über Religion zu führen. „Den Koran zu lesen, ist einfach. Ihn zu verstehen ist um ein Ungleiches schwieriger“. Der christliche Glaube hat sich im Laufe der 2000 Jahre verändert. (Reformation, Aufklärung etc.). Der Koran hingegen ist vollkommen statisch; Aenderungen sind absolut unmöglich, was aber von den Muslimen akzeptiert wird. Die kritischste Frage aus dem Publikum lautete: «Was passiert, wenn sehr viele Muslime in die Schweiz kommen? Entsteht dann eine Parallelgesellschaft? Gysling antwortete: „Wer zu uns kommt, der muss unsere primären Grundwerte akzeptieren“. Es war eindrücklich, wie Gysling es schaffte, in so kurzer Zeit so viele Informationen verständlich zu vermitteln. Die anschliessende Diskussion blieb jederzeit sachlich; negative Stimmen blieben gänzlich aus. à Ein toller Anlass Comments are closed.
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April 2024
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